top of page

Tiwanaku

Tiwanaku war die erste Hochkultur Südamerikas, die 27 einhalb Jahrhunderte lang exisitierte, ca. von 1580 vor Christus bis 1172 nach Christus. Die Stadt Tiwanaku, die sich im Departamento von La Paz, unweit des Titicacasees befindet, war einst die Hauptstadt eines großen Anden-Staates, der den westlichen Teil Boliviens, den Nordosten Argentiniens, und die chilenische Litoral Küste - von Copiapó bis in den nördlichen Teil der Atacama Wüste, umfasste. Die Tiwanaku Kultur, die als die Wichtigste des gesamten amerikanischen Kontinents in Betracht gezogen wird, erreichte große Fortschritte in der Wissenschaft, und Kunst, und entwickelte außergewöhnliche Techniken für den Anbau in der Landwirtschaft. Sie gehört zu den großen antiken Zivilisationen der Welt, die sich durch die Konstruktion von Tempeln in Form von Pyramiden auszeichneten.

Tiwanaku ist der wichtigste archäologische Ort in Bolivien, 72 km von La Paz entfernt. Auf einer Fläche von 30 Hektar präsentieren sich dem Besucher die Reste eines enormen Komplexes verschiedener Tempel der Tiwanaku Kultur. Unter ihnen der Tempel Kalasasaya (Grundmaße: 126 m x 117 m), in dessen Inneren sich das berühmte Sonnentor (Puerta del Sol) befindet, der sogenannte "halb-unterirdische Tempel" (Templo semi-subterraneo) mit seinen geheimnisvollen Steinköpfen, sowie die Reste der Tempel: Kantataita, Putuni und Kericala. Des Weiteren kann man die Akapana und Pumapunku Pyramiden bewundern, die erst vor Kurzem entdeckt wurden und sich zur Zeit in Ausgrabung befinden.
Tiwanaku als archäologische Fundort ist einer der Ältesten der andinen Kulturen, und seine Reste überraschen durch ihre Monumentalität und die Perfektion ihrer Bauweise und Gestaltung.
Die nähere Umgebung der Ruinenanlage wird von einer Ebene zwischen zwei Hügelketten bestimmt, hier befinden sich kleinere Siedlungen und landwirtschaftliche genutzte Felder.

Das Fest der Wintersonnenwende in Tiwanaku:
Hierbei handelt es sich um eine große religiöse und traditionelle Zusammenkunft, bei der Bräuche zur Veehrung der Sonne zelebriert werden. Der zentrale Akt findet ab dem 21. Juni (Wintersonnenwende) im Inneren des Kalasasaya Tempels von Tiwanaku statt. Dieses Fest wird auch das "Aymara Neujahrsfest" genannt. Das Programm beginnt bereits in der Nacht vorher, wenn Aymara Priester eine Serie von Vorbereitungen vollziehen. In der Morgendämmerung vereinen sich dann die Pilger im Tempel und erwarten die Sonneaufgang mit ihren zur Sonne ausgestrecken Händen. Mit Opfergaben und Darbringungen beginnt danach ein großes Fest, an dem einheimische Musikgruppen teilnehmen, die speziell für diesen Anlass anreisen.

Sehenswürdigkeiten von Tiwanaku

Museen:
Am Eingang zu den Ruinen befinden sich die Mussen "Mueso Cat" und das Museum "Litico de Tiwanaku". Hier kann man mehr über die Geschichte und Größe der Tiwanaku Kultur lernen, und zudem wichtige archäologische Funde besichtigen, wie zum Beispiel den "Benett Monolith", eine riesige aus Fels gehauene Stele in Form eines menschlichen Wesens, von dem man glaubt, dass sie einen Monarch oder einen Gott der Epoche repräsentieren könnte.

Puerta del Sol (Das Sonnentor):
Sie ist das Meisterstück der in Stein gehauene Kunstwerke Tiwanakus. Ihre Inschriften im Flach- und Hochrelief gehören zu einem komplizierten Kalender, kombiniert mit religiösen Gedanken und Elementen der andinen Weltanschauung. Der zentrale Teil wird von dem vermenschlichten Abbild des Aymara Gottes eingenommen, auf einer dreistufigen Pyramide stehend, die die geometrischen Darstellung der Erde wiederspiegelt. Im unteren Teil des Fries befinden sich 11 kleine Sonnen, die die Monate des Jahres darstellen. Die Sonnenwenden werden durch einen "Willka Kuti" simbolisiert, eine Figur, die die Rückkehr der Sonne zur Tagundnachtgleiche repräsentiert.
Zu beiden Seiten davon sind drei Zeilen angeordnet, die in Flachrelief gehauen, in jeder einzelnen Zeile 16 geflügelte, mit Menschenköpfen versehene, Figuren zeigen - mit Ausnahme der mittleren Zeile, in der die Figuren den Kopf eines Condors besitzen.
Die Rückseite des Sonnentores ist sehr schlicht gestaltet, und zeigt Elemente, die wahrscheinlich für Zeremonien Verwendung fanden.

Templete Semi-Subterraneo ("halb-unterirdischer Tempel"):
Er ist einer der best erhaltendsten Bauten in Tiwanaku, in dessen Inneren sich drei Monolithe befinden (drei übermannsgroße aus Fels gehauenen Stelen in Form menschlicher Wesens).
Seine Mauern sind mit 175 aus halkhaltigen Stein gehauenen Köpfen verziert. Man spekuliert, dass die Köpfe nahegelegenen Stämme der Region, sowohl als auch weit entfernte Stämme, wie die Asiaten und Normannen, darstellen.

Kalasasaya Tempel ("Tempel der aufrecht stehenden Steine"):
Alle Tempel von Tiwanaku sind in astronomischen Ordnung nach Sternen ausgerichtet. So konnte man im Kalasasaya Tempel mit Exaktheit die Übergänge der Jahreszeiten und das nach der Sonne gerichtete Jahr mit 365 Tagen feststellen. Die Einwohner von Tiwanaku maßen die Jahreszeiten anhand der zwei Tagundnachtgleichen (21. März und 21. September) und der zwei Sonnenwenden (21. Juni und 21. Dezember). Im Inneren des Tempels findet sich die Stele des Ponce Monolith (im Zentrum der Innenhofs), die Stele des Fraile Monolith (an einem Ende) und das berühmte Sonnentor (Puerta del Sol).

Pachamama Monolith (auch fälschlicher Weise “Bennett” Monolith genannt):
Der Bennet Monolith ist das eindruckvollste Beispiel der weitentwickelten Steinhauerkunst in Tiwanaku. Dieser stand einst im zentralen Bereich des "halb-unterirdischen" Tempels, und kann heute im "Neuen Museum der lythischen Kunst" bewundert werden. Der Monolith misst 7,30 Meter und hat ein Gewicht von ca. 20 Tonnen.

Akapana Piramide:
Sie ist das bedeutenste Monument Tiwanakus. Es handelt sich um eine stufenförmige Piramide, bestehend aus sieben Plattformen, mit einer Gesamthöhe von 18 Metern. Ihre Basis, ebenfalls stufenförmig, wurde auf einem natürlichen Hügel konstruiert. Der obere Bereich, auf dem sich einst ein geschlossener Tempel befand, wurde von dem Spanier Oyardeburu zerstört, der in seinem Inneren nach Schätzen suchte. Seit dieser Zeit wurde die Akapana-Piramide von Schatzsuchern immer mehr abgetragen, und nur wenige Teile des Tempels konnten erhalten bleiben.

Agro-Archäologische Felder (Sucacollos):
Außerhalb der Ruinenanlage kann man die außergewöhnliche Anbautechnik bewundern, die sich seit der Blütezeit Tiwanakus hier erhalten hat. Es handelt sich um Felder aus längstverlaufenden Erdwällen, unterbrochen von zwei Meter breiten Wasserkanälen, die sich wie labyrinthartische Figuren durch mehrere Hektar Land ziehen. Die Erdwälle bestehen aus mehreren Schichten aus Lehm, Sand und Humuserde. Diese Technik stammt aus der Zeit vor Christus, wurde jedoch im Jahre 1989 wieder entdeckt. Das Überraschende ist ihre Ertragsfähigkeit: In einer der ersten Proben gewann man 42.5 Tonnen Kartoffeln pro Hektar, im Gegensatz zu den 3 Tonnen bei der traditionellen Anbauchtechnik, und 8 Tonnen bei moderner Anbautechnik mit Traktoren und Kunstdünger. Experten versichern, dass diese Technik ein natürliches System schafft, das sich selbst gegen Bodenfrost schützt, und mit natürlichen Dünger versorgt, was es ermöglicht die Erde ohne Unterbrechung das ganze Jahr über zu bearbeiten.

Der Ort Tiwanaku:
Die Häuser im Ort Tiwanakus wurden hauptsächlich während der Kolonialzeit aus den Steinen der Ruinen konstruiert. Interessant zu besichtigen ist der Hauptplatz (Plaza Central), die antike koloniale Kirche mit ihrem wunderschönen Altar verziert mit Blattgold, und das Gemeindemuseum, das durch eine Initiative der Gemeinde San Pedro von Tiwanaku gegründet wurde.

TOURISTISCHE PRODUKTE & DESTINATIONEN:
​

​

  • Instagram
  • Facebook
bottom of page